Bei der Betrachtung meines Lebens und meiner Antriebe habe ich ein gewisses Problem entdeckt, dem ich in diesem Text näher auf den Leib rücken möchte. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob es wirklich ein Problem ist. Aber ich habe den Eindruck, es hält mich davon ab, das Leben einfach zu genießen. Das Problem […]
Heute starte ich wieder einmal ein kleines Experiment: Ich setze mich vor ein leeres Blatt Papier und schreibe auf, was mir so einfällt. Ich habe nämlich die Sorge, dass sich in mir wieder ein gewisser Perfektionismus einschleicht, dem ich mit dieser Übung ein Schnippchen schlagen will. Mal sehen, ob es mir gelingt. Gestern habe ich […]
In meinem letzten Blogeintrag habe ich dargelegt, warum ich den qualitativen Charakter von Erlebnissen im Allgemeinen nicht für beschreibbar halte: Um zu erfahren, wie Kaffee schmeckt, muss man Kaffee probiert haben. Eine Beschreibung des Geschmacks von Kaffee, wie Bennett und Hacker sie in ihrem Buch Philosophical Foundations of Neuroscience geben, rekurriert immer auf andere Sinneseindrücke, […]
Sind Erlebnisse beschreibbar?
Wie ist es, depressiv zu sein? Im großartigen Film Melancholia von Lars von Trier gibt es eine Szene, in der Claire ihrer depressiven Schwester Justine ihr Leibgericht kocht: Hackbraten. Doch als sie am Tisch sitzen und den Hackbraten essen, stößt Justine einen verzweifelten Ausruf aus: „Es schmeckt nach Asche!“ Wir wissen sofort, wie Justine ihren […]
Was meinen wir, wenn wir “ich“ sagen?
Der mereologische Fehlschluss in den Neurowissenschaften In ihrem provokanten und anregenden Buch Philosophical Foundations of Neuroscience unterziehen der Neurowissenschaftler M.R. Bennett und der Philosoph P.M.S. Hacker die heutige Neurowissenschaft einer grundlegenden und umfassenden Kritik. Zentral ist der Vorwurf, dass weite Teile der neurowissenschaftlichen Community einen sogenannten mereologischen Fehlschluss begehen: Sie wenden psychologische Attribute, die sinnvoll […]
In einem früheren Blogeintrag habe ich sieben Spielarten von Handlungserklärungen vorgestellt und anhand von Beispielen illustriert. In diesem Beitrag nehme ich den Zusammenhang zwischen zwei speziellen Handlungserklärungen unter die Lupe: Die kausalen und die teleologischen Handlungserklärungen. Betrachten wir zunächst ein Beispiel für eine Handlung. Ich stehe auf, gehe zum Kühlschrank und hole mir ein Bier. […]
Wovor fürchten sich Philosoph:innen?
Ich habe kürzlich das kurze Büchlein Die Souveränität des Guten von Iris Murdoch gelesen, das alles in allem keinen sehr großen Eindruck auf mich hinterlassen hat. Es gibt allerdings einen Satz in dem Werk, der mir immer wieder im Kopf herumspukt – und es ist ausgerechnet eine Randnotiz in Klammern. Hier das Zitat im Kontext: […]
In einem früheren Blogeintrag habe ich mich mit der Unterscheidung zwischen Gründen und Ursachen beschäftigt, wie sie von Dietmar Hübner in seinem Buch Was uns frei macht getroffen wurde. Ich habe vor allem Beispiele dafür gegeben, inwiefern Gründe und Ursachen unterschiedliche Antworten auf die Frage nach dem Warum einer Handlung geben. In diesem Eintrag werde […]
In der Willensfreiheitsdebatte wird Willensfreiheit oft als eine Art von Anders-handeln-können definiert. Ein Akteur war demnach in seinem Handeln willensfrei, wenn er unter gleichen Bedingungen auch anders hätte handeln können. Diese Idee liegt möglicherweise auch unserem gesamten Strafrecht zugrunde: Ein Verbrecher ist für sein Vergehen verantwortlich, weil er es nicht hätte begehen müssen – er […]
Als ich kürzlich im Buch Hirnforschung und Willensfreiheit. Zur Deutung der neuesten Experimente zwei Aufsätze von Gerhard Roth las, bin ich beim Lesen kurz ins Stocken gekommen. In seinem Aufsatz „Worüber dürfen Hirnforscher reden – und in welcher Weise?“ rechtfertigt Roth seine Redeweise vom entscheidenden Gehirn mit folgender Überlegung: „Mir scheint der Satz ‚Nicht das […]